"Die erste Hürde ist genommen"
Platz gesichert: Biathlet Linus Kesper vom Ski-Club Willingen hat am vergangenen Wochenende bei den Qualifikationswettkämpfen in Ruhpolding das Ticket für den IBU-Cup gelöst. Der 22-Jährige lief im Einzel am Samstag auf den dritten Platz und wurde einen Tag später im Sprint Zweiter. „Ich bin unheimlich glücklich, dass es geklappt hat. Es war eine knappe Entscheidung“, sagte Kesper erleichtert. Denn der Sportler erhielt seinen Startplatz nach Trainerentscheid.
Im verkürzten Einzel über 14 Kilometer verfehlte Kesper jeweils eine Scheibe im Stehendanschlag und überquerte die Ziellinie nach 36:01,9 Minuten. Es siegte Fabian Kaskel (Todtnau; 35:27,8/1 Fehler), Zweiter wurde Karl Julian Schütze (Oberhof; 36:00,9/0). „Am Samstag lief‘s ganz gut. Ich bin mit den beiden Fehlern stehend zufrieden“, sagte der Athlet und fügte an: „Es war nur etwas blöd, dass es jedes Mal der letzte Schuss war. Denn wenn du die ersten vier triffst, sollte man auch noch etwas Konzentration für den letzten Schuss übrig haben. Aber alles gut, in Summe war es ein gutes Ergebnis.“ Auch beim Laufen hatte er ein gutes Gefühl. „Es geht auf jeden Fall in die richtige Richtung, auch wenn ich noch nicht ganz da bin, wo ich gern sein würde.“
Im Sprint am Sonntag über 10,5 Kilometer zeigte die Uhr für Kesper 26:14,2 Minuten an, das bedeutete Rang zwei. Nur der Ruhpoldinger Elias Seidel (24:14,7/0) war schneller unterwegs und sicherte sich den Sieg. „Ich bin fehlerfrei durch den Wettkampf gekommen, damit bin ich sehr zufrieden.“ Denn bei Temperaturen von knapp minus zehn Grad waren die Bedingungen alles andere als einfach: „Es war vor allem am Schießstand sehr eisig, sodass man stehend aufpassen musste, dass man nicht wegrutscht.“ Mit seiner Laufzeit war Kesper am zweiten Wettkampftag allerdings nicht ganz glücklich: „Das war nicht so doll, da wäre mehr gegangen und zusätzlich hatte ich auch nicht den idealen Ski gewählt.“
Der erste IBU-Cup steht vom 5. bis 7. Dezember im österreichischen Obertilliach an, eine Woche später geht die Punktejagd im italienischen Ridnaun weiter. „Mein Ziel ist es, mich zu beweisen, meine Laufform noch einmal etwas hochzuschrauben und gute Leistungen zu zeigen“, so der 22-Jährige. „Dann muss ich schauen, wo ich lande und wie es danach weitergeht. Aber die erste Hürde ist schon einmal genommen.“
Neben Linus Kesper gehen auch Johannes Kühn (Reit im Winkl) und Roman Rees (Schauinsland) beim IBU-Cup an den Start, weil sie sich nicht für den Weltcup-Auftakt dieses Wochenende im schwedischen Östersund qualifiziert haben. David Zobel (Partenkirchen), Leonhard Pfund (Bad Tölz) und Elias Seidl (Ruhpolding) werden ebenfalls am ersten Dezember-Wochenende in Obertilliach angreifen.